Exkursion von 35 Studierenden zum klimaneutralen Stadtquartier in Esslingen
Nachhaltige Energieversorgung mit Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerken und fortschrittlichem Elektrolyseur
35 Studierende des Campus Feuchtwangen der Hochschule Ansbach hatten kürzlich im Rahmen der Vorlesung „Virtual Power Plants“ zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Jungwirth die Gelegenheit, das innovative Energiesystem des klimaneutralen Stadtquartiers „Neue Weststadt“ in Esslingen zu besichtigen. Die Exkursion bot den Studierenden wertvolle Einblicke in das zukunftsorientierte Energiekonzept, das auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs realisiert wird.
Studentin Fahimeh Bagherpoor fasst zusammen: „Der Kern ist ein zukunftsorientiertes, ganzheitliches Energiekonzept mit vernetzten Energiesystemen und einem Forschungsprojekt zur Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff. Als eines von sechs Pilotprojekten wird das Quartier im Rahmen des BMWi-Förderschwerpunkts ‚Solares Bauen / Energieeffiziente Stadt‘ mit einem Fördervolumen von rund 12 Millionen Euro unterstützt. Das Energiekonzept wird von der 2019 gegründeten Green Hydrogen Esslingen geplant, finanziert und umgesetzt.“
Das Herzstück des Projekts bildet ein 1 MW-Elektrolyseur, der überschüssigen Strom aus Photovoltaik- und Windenergie in grünen Wasserstoff umwandelt. Dieser Wasserstoff wird entweder gespeichert, zur Rückverstromung in einem Blockheizkraftwerk verwendet oder direkt ins Erdgasnetz eingespeist. Die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme wird effizient im Nahwärmenetz genutzt, was den Gesamtwirkungsgrad des Systems erheblich steigert.
Die Führung, geleitet von Felix Mayer, bot den Studierenden tiefgehende Einblicke in die technischen Details und die praktische Umsetzung des Projekts. Sie erfuhren, wie die Kombination aus Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerken und einem fortschrittlichen Elektrolyseur zur effizienten und nachhaltigen Energieversorgung des Quartiers beiträgt. Besonders beeindruckend waren die Flexibilität und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des erzeugten Wasserstoffs, sowohl für die Wärmeversorgung als auch für industrielle Anwendungen und Mobilitätslösungen.
Manfred Norbert Fisch, einer der führenden Köpfe hinter dem Projekt, betonte die Bedeutung von grünem Wasserstoff für die Dekarbonisierung der Energie- und Bauwirtschaft: „Neben den Umweltvorteilen spielen auch ökonomische Aspekte eine Rolle. Die Nebenkostenabrechnung für die Bewohner ist deutlich niedriger als in herkömmlichen Wohnprojekten, was ein großer Pluspunkt ist.“
Die Studierenden zeigten sich begeistert von den technischen Innovationen und der praktischen Anwendung der theoretischen Konzepte aus ihrer Vorlesung. Die Exkursion verdeutlichte ihnen, wie nachhaltige Energielösungen in der Praxis umgesetzt werden können und welche Rolle innovative Technologien in der zukünftigen Energieversorgung spielen.
Die Exkursion zum klimaneutralen Stadtquartier „Neue Weststadt“ war nicht nur lehrreich, sondern auch inspirierend und motivierend für die angehenden Ingenieure und Energieexperten. Sie konnten aus erster Hand erleben, wie die Energiewende praktisch umgesetzt wird und welche Herausforderungen und Chancen damit verbunden sind.