Erstes HEMS-Symposium war ein voller Erfolg

Führende Experten diskutieren den Beitrag von HEMS zur Energiewende

Vergangene Woche fand das erste HEMS-Symposium organisiert von der Hochschule Ansbach, unterstützt durch das pv magazine Deutschland, statt. Rund 100 Teilnehmer, darunter führende Experten aus der Energiewirtschaft, Technologieanbieter, Netzbetreiber sowie Vertreter der Bundesnetzagentur und des VDE, nahmen an der Veranstaltung an der Technischen Universität München teil. Der zentrale Fokus des Symposiums lag auf der Frage, welchen Beitrag Home-Energy-Management-Systeme (HEMS) zur Energiewende leisten können und wie diese Technologien netzfreundlich eingesetzt werden können.

Den Auftakt des Symposiums bildete eine Diskussionsrunde zu Schnittstellen und Kommunikation im Bereich HEMS. Die Teilnehmer diskutierten die Herausforderungen bei der Standardisierung der Schnittstellen. Dabei wurde insbesondere die Bedeutung von Cloud- und API-Schnittstellen und EEBus für zukünftige Entwicklungen im HEMS-Sektor hervorgehoben. Trotz des bereits erzielten technischen Fortschritts besteht weiterhin ein erheblicher Bedarf an einheitlichen Lösungen und Standardisierungen, um die Integration neuer Verbraucher in HEMS zu erleichtern. Spannende Diskussionsrunden zwischen führenden Experten gab es für die über 100 Teilnehmer des ersten HEMS-Symposiums.

Eine besondere Gelegenheit bot die Poster-Session, bei der führende HEMS-Hersteller ihre Lösungen vorstellten und sich direkt mit den Teilnehmern austauschen konnten. Hierzu zählten namhafte Unternehmen wie iDM Energiesysteme GmbH, FENECON, SMA Solar Technology AG, myGEKKO, gridX und kiwigrid. Diese Plattform förderte den fachlichen Austausch und bot wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Innovationen auf dem Markt.

Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierten Johannes Ruf von SENEC GmbH und Klaus Nagl von der Consolinno Energy GmbH ihre Ansätze zur Umsetzung des §14a EnWG, der die Steuerung von steuerbaren Verbrauchereinrichtungen zur Netzstabilität regelt. Sie beleuchteten die technischen Herausforderungen bei der Integration von HEMS in bestehende Netzstrukturen sowie die Anbindung an das Smart Meter Gateway (SMGW). Hierbei ging es unter anderem um die Frage, wie Lastspitzen vermieden und die Stromversorgung effizienter gestaltet werden kann.

Ein weiterer zentraler Diskussionspunkt war die Frage der Kosten beim Ausbau des Stromnetzes. Dr. Niklas Vespermann von der Bundesnetzagentur schätzte die Kosten für den Verteilnetzausbau auf über 300 Milliarden Euro. Intelligente HEMS-Systeme bieten hier jedoch ein enormes Einsparpotenzial, indem sie durch geschickte Laststeuerung die Notwendigkeit des Netzausbaus verringern können. Diese Einsparungen sind insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Elektrifizierung von Haushalten und den steigenden Energiebedarf von großer Bedeutung.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion zum Thema netzfreundliches HEMS. Unter der Moderation von Dr. Michael Fuhs (pv magazin) tauschten sich Prof. Dr. Thomas Hamacher (TU München),  Niklas Vespermann (Bundesnetzagentur), Sonja Baumgartner (LEW Verteilnetz GmbH), Christian Erber (ÜZW) und Frank Borchardt (VDE) über die Herausforderungen und Chancen des Netzausbaus aus Sicht der Netzbetreiber aus. Die Diskussion unterstrich, dass einfache, praxisnahe Maßnahmen zur Vermeidung von Lastspitzen der Schlüssel zu einem stabileren und effizienteren Energiesystem sein könnten.

Im letzten Teil der Veranstaltung wurden dynamischen Stromtarife und Flexibilitäten thematisiert. Dr. Vadim Gorski von Rabot Energy, Alexander Stöger von FENECON und Dr. Wolfgang Gründinger von Enpal stellten dar, wie flexible Stromtarife Verbrauchern Anreize bieten können, ihren Stromverbrauch zu optimieren und welche Flexibilitäten genutzt werden können. Diese Tarife ermöglichen es, Strom dann zu verbrauchen, wenn viele Erneuerbarer Strom in Deutschland erzeugt wird.

Die EEBUS Initiative e.V. bedankte sich im Nachgang für die Organisation und zeigte sich erfreut über die wertvollen Diskussionsansätze zu den Themen Schnittstellen, Standardisierung und Interoperabilität: „Diese Themen bleiben auch in Zukunft von zentraler Bedeutung, um die Integration und Weiterentwicklung von HEMS-Systemen voranzutreiben.“

Teilnehmer und Organisatoren zogen ein positives Fazit und blicken erwartungsvoll auf zukünftige Veranstaltungen. Thomas Haupt vom Campus Feuchtwangen und das pv magazine Deutschland erhielten großen Dank für die professionelle Organisation der Veranstaltung.

Der Informationsstand von Thomas, der gut besucht ist und viele INteressierte ihm Fragen stellen
Info Flyer zum nächsten enrgy Talk: 16. Oktober 2024 um 19 Uhr am Campus Feuchtwangen