Zweiter Energie-Dialog des Landkreises Ansbach am Energie-Campus Feuchtwangen
Campus-Team zeigt nachhaltige Dach- und Fassadendämmung
Rund die Hälfte der Gebäude im Landkreis Ansbach stammt aus der Zeit vor 1971 – ein enormes Potenzial für energetische Sanierungen. Kein Wunder also, dass der zweite Energie-Dialog des Landkreises Ansbach, der kürzlich am Energie-Campus Feuchtwangen stattfand, großen Anklang fand. Organisiert vom Klimaschutzmanagement des Landkreises, zog die Veranstaltung zahlreiche Gebäudeeigentümer, Energieexperten und kommunale Vertreter an, die sich über innovative Sanierungsansätze und aktuelle Fördermöglichkeiten informieren wollten.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Patrick Ruh, Landrat Dr. Jürgen Ludwig und den Campusleiter Prof. Dr. Haresh Vaidya hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, zwei einstündige Fachvorträge auszuwählen, Fragen an Experten zu richten und sich miteinander auszutauschen. Die Vielfalt der Themen bot jedem Teilnehmer wertvolle Erkenntnisse und praxisnahe Tipps.
Wolfgang Dießl, Energieberater, ging in seinem Vortrag auf häufige Fragen ein, die ihm von Hausbesitzern gestellt werden. Neben Hinweisen zu förderfähigen Kosten und Förderprogrammen zeigte er auf, wie Betriebs- und Heizkosten durch gezielte Maßnahmen reduziert werden können.
Einen weiteren wichtigen Bereich deckte Robert Sturm, Energieberater der Verbraucherzentrale Bayern, ab. In seinem Vortrag über moderne Fenster und Türen erläuterte er, wie die Instandhaltung älterer Fenster, Fensterertüchtigungen und der Fenstertausch den Wärmeschutz verbessern, den Wohnkomfort steigern und die Sicherheit erhöhen können.
Mit einem Beitrag zur nachhaltigen Dach- und Fassadendämmung trug der Campus ebenfalls aktiv zur Veranstaltung bei. Dr. Gerd Hofmann führte mit einem umfassenden Überblick in die Bedeutung moderner Dämmtechnologien ein. Dabei betonte er, dass nachhaltige Dämmung weit über die bloße Energieeinsparung hinausgeht: „Es ist wichtig, den gesamten Lebenszyklus eines Materials zu betrachten – von der Herstellung über den Rückbau bis hin zum Recycling.“ Nachhaltigkeit sei nur dann gegeben, wenn auch diese Aspekte berücksichtigt werden.
Im Anschluss daran stellte Dipl.-Ing. Oliver Abel das Online-Tool Ubakus vor, das Bauherren und Planern ermöglicht, verschiedene Dämmstoffe detailliert zu analysieren. Mithilfe des Tools können nicht nur thermische und energetische Effekte bewertet werden, sondern auch der Einfluss der Materialien auf die CO₂-Emissionen und die Klimabilanz. Abel demonstrierte an realen Beispielen, wie ökologische Dämmstoffe wie Holzfaserplatten oder Zellulose herkömmlichen Materialien in vielerlei Hinsicht überlegen sind – sowohl in ihrer Energiebilanz als auch in ihrer Nachhaltigkeit. „Mit Ubakus können fundierte Entscheidungen getroffen werden, die gleichzeitig die Heizkosten senken und das Klima schonen“, erklärte Abel.
Die Veranstaltung endete mit durchweg positiven Rückmeldungen. Lena Navarro Ortiz, Klimaschutzmanagerin des Landkreises und Organisatorin des Energie-Dialogs, zeigte sich zufrieden: „Wir konnten den Teilnehmenden einen bunten Strauß an Fachwissen und Tipps mitgeben.“
Der Energie-Dialog in Feuchtwangen machte einmal mehr deutlich, wie wichtig Fachwissen und praktische Hilfestellungen sind, um nachhaltige und zukunftssichere Gebäudesanierungen zu fördern.