Menschenleere Straßen und der erste Winter
Smart Energy Systems Studierende aus Indien berichten von ihren Erfahrungen
Für den Masterstudiengang Smart Energy Systems (SES) am Campus Feuchtwangen kommen Studierende aus aller Welt nach Feuchtwangen. Insbesondere aus Indien reisten im letzten Jahr viele von ihnen an. Zwei unserer SES Studierenden haben sich am 1. Feuchtwanger Campusfest vorgestellt. Meghal Chatbar ist eine davon:
Meghal Chhatbar
Meghal Chhatbar kommt aus dem Bundesstaat Gujarat an der Westküste von Indien. Seine Küstenlinie ist mit etwa 1.600 km die längste des Landes. Mit einer Fläche von 196.024 Quadratkilometern ist Gujarat der fünftgrößte indische Bundesstaat und mit 60,4 Millionen Einwohnern der neuntbevölkerungsreichste Bundesstaat. Er grenzt im Nordosten an Rajasthan, im Süden an Dadra und Nagar Haveli und Daman und Diu, im Südosten an Maharashtra, im Osten an Madhya Pradesh und im Westen an das Arabische Meer und die pakistanische Provinz Sindh. Die Hauptstadt von Gujarat ist Gandhinagar, die größte Stadt ist Ahmedabad.
Ihre Heimat ist bekannt für das Navratrifest, was übersetzt „neun Nächte“ heißt. Ein bedeutsames Hindu-Fest, bei dem die Menschen in traditioneller Kleidung tanzen und feiern. „Auch in Deutschland in München, Berlin oder Erlangen wird dieses Fest für einen Tag gefeiert“ erzählt sie.
In Indien hat sie ihren Bachelor in Elektrotechnik gemacht und im Anschluss in zwei Firmen gearbeitet. Dort hat sie ihr Interesse an erneuerbaren Energien entdeckt. Weil es in Indien nicht üblich ist, dass Frauen in technischen Bereichen arbeiten, entschied sie sich, ihren Master in Deutschland zu machen.
Bei ihrer Ankunft in Deutschland im November 2021 begrüßen Meghal Minus-Temperaturen und sie erlebt den ersten Winter in ihrem Leben. „Als erstes habe ich gelernt, schnell zu den Zügen zu rennen, da die Züge sehr pünktlich abfahren“ berichtet sie. In Feuchtwangen angekommen findet sie zunächst menschenleere Straßen vor und Meghal fragt sich, ob hier denn überhaupt Menschen leben. „In Indien gibt es keine leeren Straßen“ sagt sie.
Für den SES Studiengang in Feuchtwangen hat sie sich entschieden, weil die behandelten Themen wichtig sind für die Modernisierung des Energiesystems. „Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit der Lehre, der Fächerwahl und dem Kurs. Als einzige weibliche Studierende habe ich immer die Unterstützung der Professoren und meiner Mitstudenten gefunden.“
Nächstes Semester möchte Meghal gerne ihre Masterarbeit schreiben. Ihr Ziel ist es, dann als Smart Energy Ingenieurin in einer großen Firma in Deutschland zu arbeiten.