Dritter Studiengang am Energie-Campus Feuchtwangen ist gestartet
Mit fachübergreifendem Wissen zu einem klimaneutralen Gebäudesektor
Sustainable Building Systems (Nachhaltige Gebäudesysteme) – so der Titel des neuen Masterstudiengangs am Campus Feuchtwangen der Hochschule Ansbach. Die Bewerbung ist bereits seit dem 02. Mai geöffnet und noch bis Ende des Monats möglich.
„Der Gebäudesektor muss dringend klimaneutral werden. Mit Standardlösungen kann man das nicht erreichen. Wir brauchen ein Out-of-the-Box-Denken. Eine gelungene Gebäudesanierung erfordert Kenntnisse in vielen unterschiedlichen Bereichen. Und genau um dieses fachübergreifende Wissen geht es in diesem Studiengang“ fasst Studiengangsleiter Prof. Dr.-Ing. Haresh Vaidya zusammen.
Während des Studiums erhalten die Studierenden grundlegende technische Kenntnisse über die nötigen Komponenten und das Zusammenspiel in einem modernen Gebäude-Energiesystem. Ebenso spielt die dezentrale Energieerzeugung in Kombination mit Systemen zur Speicherung oder anderweitigen Nutzung überschüssiger Energie in sogenannten Power-to-X-Systemen eine große Rolle.
Prof. Dr.-Ing. Georg Rosenbauer, Dozent für Photovoltaics Engineering, erklärt: „Wir bewegen uns ganz nah an der Praxis. Wir brauchen jede Hand, die anpacken kann, um in den nächsten Jahren unsere Infrastruktur umzubauen in Richtung einer Klimaneutralität bis 2045.“
Auch physikalische Phänomene wie das Verhalten von Wärme, Luft und Feuchtigkeit sowie deren Auswirkungen auf Energieeffizienz, Raumluftqualität und Komfort werden nicht nur theoretisch behandelt. Bei der Planung, der Installation und dem Betrieb von sog. HVAC-Systemen (Heizung, Lüftung, Klimatechnik) kommt das theoretische Wissen unmittelbar zur Anwendung mit dem Ziel, den Energieverbrauch zu reduzieren, die Umweltauswirkungen zu minimieren und die Luftqualität in Innenräumen sowie den menschlichen Komfort zu verbessern.
Fähigkeiten in der als Building Information Modeling (BIM) bezeichneten digitale Darstellung der physischen und funktionalen Eigenschaften eines Gebäudes erleichtern den Studierenden die spätere Zusammenarbeit und den Informationsaustausch in Projekten. Weiteres Rüstzeug stellen Nachhaltigkeitsmodelle und Analysemethoden für die System-Entwicklung dar, ergänzt durch grundlegende Methoden aus der Umwelt- und Ressourcenökonomie für eine gerechte Verteilung von Umweltgütern sowie umweltpolitische Instrumente und Werkzeuge für eine nachhaltige Raumgestaltung.
„Der Klimawandel ist wirklich eine der größten Bedrohungen und Handeln ist dringend. In den nächsten Jahren werden wir doppelt so viele Gebäude sanieren müssen wie bisher. Der Bedarf an guten Planungsleistungen wird aus allen Nähten platzen“ so die Prognose von Prof. Rosenbauer.
„Wir rechnen mit einer starken Nachfrage für den Masterstudiengang Sustainable Building Systems in Feuchtwangen. Dank der Unterstützung durch die Stadt Feuchtwangen und unsere Vernetzung mit lokalen Firmen und Unternehmen haben wir ideale Voraussetzungen. Auch wenn es noch einige Herausforderungen zu meistern gilt, bin ich optimistisch bezüglich der weiteren Entwicklung unserer Hochschul-Außenstelle.“ sagt der Leiter des Campus Prof. Dr.-Ing. Haresh Vaidya.