Interaktiver Planspiel-Workshop EnergyNext
Energie- und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge verstehen, unternehmerische und energiepolitische Entscheidungen realistisch erleben
„Wir setzen EnergyNext an der Hochschule Ansbach seit Jahren sowohl im Bachelorstudiengang „Energiesysteme und Energiewirtschaft“ als auch im Masterstudiengang „Energiemanagement und Energietechnik“ ein. Das Planspiel ist hoch anspruchsvoll und vernetzt auf einzigartige Weise das in Vorlesungen und Seminaren vermittelte Vorwissen. Aus der Hirnforschung ist ja bekannt, wie wichtig positive Emotionen für erfolgreiches Lernen sind – und genau die sind hier spürbar“ sagt Prof. Dr.-Ing. Georg Rosenbauer, Dozent für das Modul Energy Systems and Energy Economy im Masterstudiengang Smart Energy Systems. „Ich finde es bewegend, wie es dem eingespielten Trainerteam jedes Jahr gelingt, die Gruppen individuell durch komplexe und im Einzelfall auch manchmal persönlich herausfordernde Spielphasen zu begleiten und hinzuführen zu gemeinsamer Begeisterung und berechtigtem Stolz auf das Erreichte“ so Prof. Rosenbauer weiter.
Aufgeteilt auf sechs virtuelle Energieunternehmen traten die Teilnehmer gegeneinander an und versuchten ihr Unternehmen zum Erfolg zu führen. Die Herausforderung hierbei lag in der Interaktion der Teammitglieder, Steuerung von Ein- und Verkauf sowie die Reaktion auf unterschiedliche Marktsignale.
Während des Planspiels werden 15 Jahre der Energieunternehmen durchlebt. Dabei müssen die Studierenden in der Rolle von Führungspersonen auf Änderungen im regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmen reagieren und einen zukunftsorientierten Kraftwerksbetrieb gewährleisten. Dazu gehören nicht nur wirtschaftliches Handeln im Strommarkt und taktische Verhandlungen mit der Bank, sondern auch Lobbyarbeit bei der Regierung. Letztendlich bestim-men aber die gewonnenen Kunden, wer den höchsten Gewinn erwirtschaften kann. Jedoch ist die Zukunft nicht immer planbar…
Fukushima und Klimawandel
Für die fiktiven Unternehmen nicht vorhersehbar reagierte die EnergyNext-Regierung in kürzester Zeit auf die Nuklearkatastrophe von Fukushima mit einem Atomausstieg. Für die Chefs der Energieunternehmen heißt das, Rückbau von alten AKWs, Sanierung von bestehenden Anlagen und neue Kraftwerke zum Ausgleich. Aus wirtschaftlicher Sicht mussten die unvorhersehbaren Investitionen möglichst zukunftsorientierend getätigt werden. In einem weiteren Szenario wurden die Subventionen für Kohlekraftwerke gestrichen, sodass die Erzeugung damit plötzlich teurer wurde. In beiden Szenarien rutschte der Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen in den Fokus, da diese nur sehr geringe laufende Kosten haben.
Vielseitige Interaktion
Für das Überleben sowie Wachstum des Unternehmens mussten vielseitige Faktoren analysiert und richtig interpretiert werden. Die meisten Teams konnten ihr Unternehmen nach vorne treiben. Andere jedoch mussten um Kunden kämpfen und wurden durch Notkredite seitens der Banken gerettet. Eine gewisse Emotionalität, Siegeswille und Lernbereitschaft haben das Spiel bis zum Ende hinbegleitet.