Interaktives Business Game der Energiewirtschaft
Betriebswirtschaftliche und energiepolitische Entscheidungen hautnah erleben
Ende letzten Jahres war es wieder so weit: Smart Energy Systems Studierende nahmen ein weiteres Mal am zweitägigen Planspiel-Workshop EnergyNext teil. Ziel des Workshops ist dabei die Verknüpfung der theoretischen Vorlesungsinhalte in den verschiedenen Bereichen eines Energieunternehmens.
Verteilt auf sechs Teams schlüpften die Studierenden in die Rolle von Energieunternehmen, Regierung und Bank. Neben der Entwicklung, Umsetzung und Einhaltung von energie- und finanzpolitischen Vorgaben mussten die Studierenden im Wettbewerb um Energieerzeugung, Energiehandel und Vertrieb in der Rolle des Führungspersonals die richtigen Entscheidungen treffen, um einen zukunftsorientierten Kraftwerksbetrieb zu gewährleisten.
Dazu gehören neben wirtschaftlichem Handeln auf dem Strommarkt auch geschickte Verhandlungen mit der Bank und Lobbyarbeit bei der Regierung. Letztendlich bestimmen aber die gewonnenen Kunden, wer den höchsten Gewinn erwirtschaften kann. Jedoch ist die Zukunft nicht immer planbar.
So reagierte für die fiktiven Unternehmen nicht vorhersehbar die Regierung in kürzester Zeit auf eine Nuklearkatastrophe mit dem Atomausstieg. Für die Chefs der Energieunternehmen hieß das, Rückbau von alten Atomkraftwerken, Sanierung von bestehenden Anlagen und Bau neuer Kraftwerke zum Ausgleich. Aus wirtschaftlicher Sicht mussten die unvorhersehbaren Investitionen möglichst zukunftsorientierend getätigt werden. Durch die Streichung von Subventionen für Kohlekraftwerke wurde die Erzeugung damit plötzlich teurer. Im Gegenzug wurde der Ausbau von erneuerbaren Energien gefördert.
Für das Überleben sowie Wachstum des Unternehmens mussten vielseitige Faktoren analysiert und richtig interpretiert werden. Die meisten Teams konnten ihr Unternehmen nach vorne treiben. Andere jedoch mussten um Kunden kämpfen und wurden durch Notkredite seitens der Banken gerettet. Eine gewisse Emotionalität, Siegeswille und Lernbereitschaft haben das Spiel bis zum Ende hinbegleitet.
In drei aufeinander aufbauenden Runden wurden auf diese Weise 15 Jahre simuliert, so dass aus dem Planspiel nicht nur kurzfristige, sondern auch mittel- und langfristige Effekte und Auswirkungen abgeleitet werden konnten. Nach jeder abgeschlossenen Runde folgte eine Reflexionsphase sowie abschließend ein Energiekongress statt, in dem die Ergebnisse des Workshops von jedem Team präsentiert wurden.