Nachhaltige Resteverwertung durch Upcycling
Automatische Pool-Heizung aus demontiertem Solar-Luft-Absorber und gebrauchtem PV-Modul
Upcycling – so bezeichnet man eine Form der kreativen Wiederverwertung von abgenutzten oder scheinbar nutzlosen Stoffen als funktionalere oder hochwertigere Produkte, die das Ursprungsmaterial aufwertet.
Prof. Dr. Mathias Moog unterrichtet am Campus Feuchtwangen der Hochschule Ansbach die beiden Module Gebäudeautomation und Gebäudeleittechnik im Studiengang Nachhaltige Ingenieurwissenschaften sowie Optimization of Energy Systems im Studiengang Smart Energy Systems. Außerdem betreut er das Smart Home Labor am Campus Feuchtwangen.
Auch während der vorlesungsfreien Zeit folgt er seiner beruflichen Leidenschaft. Nun entstand ein ganz besonderes Sommerprojekt:
„Im Rahmen der Bauarbeiten am Campus Feuchtwangen musste ein Teil der bestehenden Heizungsanlage abgebaut werden, da diese dem neuen Gebäude im Weg steht. Die entfernten Solar-Luft-Absorber sollten eigentlich entsorgt werden, doch einige wurden vor dem Schrottcontainer gerettet“ so Professor Moog.
Einer dieser Luftabsorber hat jetzt eine neue Verwendung gefunden. Der schwarze Absorber erwärmt weiterhin Wasser, jetzt allerdings nicht mehr für die Beheizung des Forschungsgebäudes am Campus Feuchtwangen, sondern für einen Gartenpool.
Aus der geschickten Kombination des geretteten Solar-Luft-Absorbers mit einer Umwälzpumpe, angeschlossen an ein ebenfalls gebrauchtes Photovoltaik-Modul, ist eine Poolheizung entstanden, die ausschließlich erneuerbare Energien nutzt.
„Das Photovoltaik-Modul versorgt die Umwälzpumpe bei Sonnenschein mit dem nötigen Strom, um das Wasser durch das Element des Energiezauns zu pumpen und es darin für den Pool zu erwärmen“ erklärt der Erbauer und weiter:
„Dadurch ergibt sich ein nützlicher Synergie-Effekt: Es ist keine aufwendige und teure Steuerung von außen notwendig, denn sobald die Sonne scheint, läuft die Pumpe durch die automatisch einsetzende Solarstromversorgung ganz von selbst an, während die Sonne außerdem das Wasser im Absorber erwärmt. Der Durchfluss durch den Luftabsorber passt sich so automatisch der Sonneneinstrahlung an.“