Die Versorgung von Wohn- und Nichtwohngebäuden mit Strom und Wärme unterliegt aktuell einem starken Wandel. Vor noch nicht allzu langer Zeit sorgte dort der Elektriker für die Stromversorgung und unabhängig davon baute der Installateur und Heizungsbauer die Heizungsanlage für das Gebäude ein. Heutzutage sind die Anforderungen komplexer: Die Strom- und Wärmeversorgung soll möglichst effizient und CO2 neutral erfolgen, smarte Funktionen und die Anbindungen aller Anlagen ans Internet sind selbstverständlich. Mit Photovoltaik (PV), einer Wärmepumpe, Batteriespeicher und eigener Wallbox für das Elektroauto wird aus jedem Eigentümer ein Prosumer, der Energie nicht mehr nur von einem zentralen Kraftwerk bezieht, sondern als aktiver Teilnehmer in einem dezentralen Netzwerk auch bereitstellen kann.

Am Energie-Campus Feuchtwangen der Hochschule Ansbach beschäftigt man sich intensiv damit, wie all diese Bausteine ihr volles Potential entfalten können: „Unsere Wärmepumpe für die Forschungshalle haben wir bereits an die Strom-Erzeugung durch die Photovoltaik-Anlage gekoppelt. So können wir den erzeugten Strom direkt nutzen und in Form von Wärme zum Heizen speichern“ erklärt Thomas Haupt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus. Weiter sagt er: „Auch einige Ladestationen in unserem Wallbox-Testlab bieten eine ganz ähnliche Funktion, das sogenannten PV-Laden, um Elektroautos gezielt dann zu laden, wenn die Sonne scheint. Alternativ kann der Strom auch in einem unserer Batteriespeicher gespeichert werden.“

„Damit all dies reibungslos funktioniert, sind vielfältige Kenntnisse nötig“ sagt Kursreferent Christoph Matschi. „Im Rahmen der Weiterbildung vermitteln wir sowohl Grundlagen aus der Gebäude- und Energietechnik wie auch der Programmierung und Steuerung. Wir werden Möglichkeiten durch künstliche Intelligenz (KI) aufzeigen und die Verarbeitung der erfassten Messdaten erklären.“

Im ESF REACT-EU geförderten Kurs zum Energie-System-Experten können die Teilnehmenden umfangreiches Wissen über verschiedene Energiesysteme, deren Planung, Implementierung und Optimierung bekommen. Sie werden Einblicke in die neuesten Technologien und Lösungen erhalten, um die Energieeffizienz zu steigern, erneuerbare Energien zu integrieren und intelligente Energiesysteme zu entwickeln. Darüber hinaus werden sie befähigt, die Vielfalt an Anlagen zu erfassen und bzgl. ihrer Eignung zu bewerten. Speziell wird auch auf die nötige Vernetzung eingegangen und verschiedene Systeme mit ihren Vor- und Nachteilen beleuchtet.

Das Team am Campus Feuchtwangen wird die Teilnehmenden mit seinem umfassenden Fachwissen und praxisnahen Beispielen unterstützen. In interaktiven Diskussionen, Gruppenarbeiten und praktischen Übungen wird das Wissen angewendet und vertieft.

Energie-System-Experten haben eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der aktuellen energietechnischen Herausforderungen und tragen damit aktiv dazu bei, die Energiewende voranzutreiben und einen positiven Einfluss auf unsere Umwelt und Gesellschaft zu nehmen.

Die Weiterbildung findet an folgenden fünf Tagen statt:
8.11., 9.11., 15.11., 16.11. und 23.11.2023

Interessenten finden die Teilnahmevoraussetzungen und Anmeldeunterlagen unter www.hs-ansbach.de/esf oder per QR-Code auf der Kurs-Seite.