Über Wallboxen, Wärmepumpen & Wasserstoff
Energy-Talk am Campus Feuchtwangen startet themenreich ins neue Jahr
Am 17. Januar startete der Campus Feuchtwangen mit einem themengeladenen Energy-Talk ins neue Jahr. Die Veranstaltung wurde von Campus-Koordinator Dr. Gerd Hofmann eröffnet, der die Anwesenden herzlich begrüßte und in den Abend einführte. Die Runde wurde ergänzt durch Thomas Haupt, M. Sc., wissenschaftlichen Mitarbeiter und Doktorand sowie Laboringenieur Dipl.-Ing. Oliver Abel und Forschungsassistent Kevin Settler, B. Eng. Trotz widriger Wetterbedingungen ließen sich rund 20 Gäste und Interessierte nicht von dem Event abhalten, was für einen lebendigen Abend mit spannenden Vorträgen und angeregten Diskussionen sorgte.
Der Abend begann mit einem Impulsvortrag von Thomas Haupt: „Die steigende Zahl von Wärmepumpen und Wallboxen belastet die Verteilnetze. Das Gesetz zum Dimmen von Wärmepumpen und Wallboxen zielt klar auf die Versorgungssicherheit ab. Potenzielle Eingriffe sind zwar theoretisch möglich, aber vorerst sehr unwahrscheinlich. Diese müssen protokoliert werden und ziehen einen verpflichtenden Ausbau nach sich.“
Weiter gibt Haupt Entwarnung: „Es ist für lediglich maximal zwei Stunden pro Tag eine Reduzierung der Leistung auf 4,2 kW vorgesehen. Die meisten Wärmepumpen liegen mit ihrer Anschlussleistung deutlich darunter und arbeiten daher unbeeinflusst weiter. Bei Wallboxen sinkt lediglich die Ladegeschwindigkeit.“ Mit seinem Vortrag lieferte er wichtige Einblicke in die aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Ausbau von Wärmepumpen und Wallboxen.
Nach dem einführenden Vortrag tauschten sich die Teilnehmer über Energiemanagementsysteme sowie die Optimierung des Eigenstromverbrauchs aus. „Die intelligente Vernetzung von Komponenten wie Wallboxen, Wärmepumpen als Verbraucher und Photovoltaikanlagen als Erzeuger ist dabei essenziell. Ohne fundiertes Fachwissen über die unterschiedlichen Kommunikationsarten und System-Kompatibilität ist eine effiziente Integration nicht zu gewährleisten“ fasst Thomas Haupt zusammen.
Eine weitere Frage zielt auf Alternativen zur Wärmepumpe insbesondere im Altbaubereich. „Aktuelle Wärmepumpen sind leistungsfähig genug und erreichen ausreichend hohe Temperaturen. In Verbindung mit passenden Heizkörpern funktioniert das sehr zuverlässig“ sagt Dr. Gerd Hofmann. „Auch der Anschluss an ein Nahwärmenetz kann eine sinnvolle Option darstellen. Allerdings lassen sich solche Netze meist nur in dicht bebauten Gebieten mit einer hohen Wärmenachfrage wirtschaftlich darstellen. Gerade für Altstädte wie in Feuchtwangen aber auch Rothenburg oder Dinkelsbühl könnte das zukünftig aber eine Option sein.“
Dipl.-Ing. Oliver Abel ergänzt: „Vor einem klassischen Heizungstausch sollte man über Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudehülle nachdenken. Wird die Gebäudehülle erst nach dem Einbau einer Wärmepumpe ertüchtigt, ist die eingebaute Wärmepumpe überdimensioniert. Eine gut ausgelegte Wärmepumpe läuft kontinuierlich über lange Zeiträume mit wenig Taktung.“
In der Diskussion zu Wasserstoff war man sich schnell einig, dass das Potential vor allem bei der Industrie und im Schwerlastverkehr liegt. „Für den Individualverkehr oder zum Heizen ist Wasserstoff noch zu wertvoll und wird es vermutlich auch bleiben“ kommentiert Gerd Hofmann abschließenden.
Abgerundet wurde der mit spannenden Themen und Diskussionen gefüllte Abend mit einer Besichtigung des Energiemanagementsystems in der Forschungshalle des Campus Feuchtwangen.
Der nächste Energy-Talk findet statt am Mittwoch, den 17. April um 19 Uhr.